Gesundheitliche Hintergründe

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Stück Fleisch unter MikroskopNeben den ethischen, sozialen und ökologischen Aspekten, gilt der hohe Konsum von Produkten vom Tier auch als Ursache vieler Zivilisationskrankheiten. Bereits zu Beginn der achtziger Jahre belegten drei große Vegetarierstudien der Universität Gießen, dem Krebsforschungszentrum Heidelberg und vom Bundesgesundheitsamt Berlin unabhängig voneinander, dass vegetarisch lebende Menschen günstigere Werte in Bezug auf Blutdruck, Körpergewicht und Krankheitshäufigkeit, sowie eine geringere Anfälligkeit gegen Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen und eine insgesamt höhere Lebenserwartung aufweisen (1). Mittlerweile ernähren sich schon rund 10% der deutschen Bevölkerung vegetarisch und vegan. Tendenz steigend.

Fleischesser haben größeres Krebsrisiko
Eine aktuelle Studie der Universität Oxford aus dem Jahre 2009 bestätigte, dass Vegetarier ein deutlich geringeres Risiko haben an Krebs zu erkranken als Fleischesser (2). Aber nicht nur Fleisch, auch der hohe Konsum an tierischem Eiweiß aus Milchprodukten steht im Verdacht, unserer Gesundheit zu schaden. Statt  – wie von der Milchindustrie beschworen  – Mineralstoffmangel aufzuheben, soll der Konsum von Milchprodukten durch Übersäuerung zu Osteoporose zu führen.

Kuhmilch ist die häufigste Ursache für eine Lebensmittelallergie
Nach einer Studie, die 2005 im „Journal of the National Cancer Institute“ veröffentlicht wurde, können Milchprodukte die Entstehung von Prostatakrebs begünstigen (3). Auch die Tatsache, dass Kuhmilch die häufigste Ursache für eine Lebensmittelallergie im Kindesalter ist, wirft die Frage auf, ob der Konsum der Muttermilch einer anderen Spezies wirklich gesund für den Menschen ist (4).

Vegetarisch leben - gesund und genussvoll
Vegetarier leben gesund. Die bisher weltweit umfangreichste Vegetarier-Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine mit 11.000 Personen, ergab, dass praktisch alle Gesundheitsparameter bei Vegetariern deutlich bessere Werte aufweisen als bei der fleischessenden Kontrollgruppe. Neben häufigerem Idealgewicht, niedrigeren Blutdruck-, Blutfett- und Harnsäurewerten und besseren Nierenfunktionsleistungen liegt die Sterberate bei Vegetariern um 20 Prozent und die Krebstodesrate sogar um 40 Prozent niedriger (5). Das die vegetarische Ernährung so gesund ist, liegt insbesondere daran, dass mehr Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollgetreide enthält. Diese pflanzlichen Lebensmittel liefern essenzielle Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die vor der Entwicklung chronischer Krankheiten schützen. Außerdem nehmen Vegetarier weniger gesundheits-gefährdende Stoffe wie gesättigte Fettsäuren und Cholesterin auf – denn diese sind hauptsächlich in Fleisch, Wurst sowie in fetten Milchprodukten wie Butter, Sahne und Käse enthalten.

Keine Angst vor Mangelerscheinungen

Die American Dietetic Association (ADA) kam nach einer umfassenden Untersuchung zur vegetarischen Ernährung in einem Positionspapier zu dem Schluss, dass eine gut durchdachte vegetarische Ernährung gesund ist, viele gesundheitliche Vorteile bietet und vor diversen Krankheiten schützt (6). Wenn auf Ausgewogenheit geachtet wird, können laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund auch Kinder bedenkenlos ohne Fleisch ernährt werden (7).

Mittlerweile ist auch die rein pflanzliche vegane Ernährung von dem Vorurteil freigesprochen, den Körper nicht mit allen erforderlichen Nährstoffen zu versorgen. Immer mehr Ernährungswissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass eine ausgewogene vegane Vollwertkost gesund ist und eine ausreichende Eiweiß- und Energiezufuhr gewährleistet. In Positionspapier der ADA heißt es dazu: "Eine gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung ist für jede Lebensphase geeignet, inklusive der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit und Pubertät … ."

Mehr Informationen zur veganen Ernährung im Alltag lesen Sie unter Tipps & Tricks. Dort erfahren Sie auch, wie Sie Ihren Vitamin B12 Bedarf decken und ob Sie auch genug Calzium, Eisen und Eiweiß bekommen.

Sehen Sie dazu auch einen Beitrag des ORF (Magazin Newton) über die Langzeitstudie des deutschen Krebsforschungszentrums.

Quellen

(1) Vegetariern geht es gesundheitlich deutlich besser. In: Der Praktische Arzt, 3/1992

(2) Cancer incidence in British vegetarians, University of Oxford 2009.

(3) Prospective studies of dairy product and calcium intakes and prostate cancer risk: A meta-analysis. Natl. Cancer Inst. 2005.

(4) Accidental allergic reactions in children allergic to cow's milk proteins. J Allergy Clin Immunol 2009.

(5) British Medical Journal, 25.06.94

(6) Position of the American Dietetic Association: Vegetarian Diets, Journal of the American Dietetic Association, Volume 97, Number 11, 1997.

(7) Ist eine vegetarische Ernährung für Kinder geeignet? Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (2010) http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Ernaehrung/s_333.html